AMD-Chef erklärt die Verzögerungen bei den Quad-Core-Prozessoren

In einem Interview mit einer Tageszeitung aus dem Silicon Valley spricht Hector de J. Ruiz über einige Gründe für die mehr als sechsmonatige Verzögerung der K10-Opterons.

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"Frei heraus gesagt ist das Problem mit Barcelona, dass er später kommt als wir wollten", sagt AMD-CEO Hector de J. Ruiz im Interview mit der Tageszeitung San Jose Mercury News. Der Firmenchef deutet auch einige Gründe für die "mehr als sechsmonatige" Verzögerung an: "Wir machen etwas, was noch keiner jemals getan hat" (offenbar meint er einen monolithischen Prozessor mit vier x64-Kernen, integrierten Northbridge-Funktionen, shared L3-Cache und mehreren unabhängigen Spannungsversorgungen). "Es ist schrecklich kompliziert. (...) Jede unvorhergesehene Schwierigkeit, auf die wir gestoßen sind, verursachte ein Loch von rund sechs Wochen im Zeitplan. Wir hatten gehofft, dass nicht so viele Komplikationen auftreten würden, aber beim Barcelona waren es mehr als gedacht."

Ruiz setzt große Hoffnungen auf die kommende K10-Architektur und erwartet, dass die neuen Quad-Core-Opterons die Wettbewerbsfähigkeit seines Unternehmens im Vergleich zu Intel deutlich verbessern werden. Allerdings schränkt er ein, dass die Barcelona-Prozessoren keinen so starken Eindruck machen würden wie seinerzeit die ersten Opteron-Generationen, weil Intel damals jeweils keine neuen Produkte hatte – anders als heute.

Ruiz erneuerte in dem Interview seine Kritik am seiner Ansicht nach wettbewerbs- und gesetzwidrigen Verhalten Intels und sagte, dass (nach den japanischen und europäischen) auch die Wettbewerbsbehörden der USA ein Antitrust-Verfahren gegen Intel eröffnen sollten. Er hält eine Geldstrafe für Intel für angemessen; wichtiger sei aber, dass Intel potenzielle AMD-Firmenkunden in Zukunft nicht mehr einschüchtern und nötigen dürfe.

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