Aldi Nord: Erste kassenlose Filiale in Utrecht geht in den Testbetrieb

Aldi Nord hat nicht grundlos in Utrecht eine kassenlose Testfiliale eröffnet. Der Discounter setzt dabei auf QR-Codes und künstliche Intelligenz.

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(Bild: Aldi)

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Seit 8 Uhr können Kunden von Aldi Nord in Utrecht in einer kassenlosen Aldi "Shop & Go"-Testfiliale einkaufen. Mittels QR-Code, Sensoren, der Aldi Shop & Go-App und künstlicher Intelligenz entfällt das Warten an der Kasse. Die eingesetzte Technik stammt von der Firma Trigo Vision ltd. Aldi versichert in einer Pressemitteilung die Einhaltung aller datenschutzrechtlichen Standards.

Zum Betreten ist die Aldi Shop & Go-App – in der eine Zahlungsart etwa in Form einer Kreditkarte hinterlegt sein muss – zwingend erforderlich. Der Zugang zu der kassenlosen Aldi-Filiale erfordert einen QR-Code-Scan, bei dem jedem Kunden eine ID zur Identifizierung – ausschließlich für den Besuch – zugewiesen wird. Im Laden erfassen Deckenkameras und Regal-Sensoren sämtliche Bewegungen der Produkte und ordnen sie dem entsprechenden Kunden zu.

Durch die eingesetzte Technik sei es möglich, die Waren direkt in einer mitgebrachten Tasche oder einem Rucksack zu verstauen. Abgerechnet wird beim Verlassen des Discounters – dazu ist das Auschecken mit dem erneuten Scan eines QR-Codes nötig – in der Aldi-App. Der Kassenbon wird elektronisch auf dem Smartphone (in der App) hinterlegt und zusätzlich per E-Mail versendet, führt Aldi weiter aus.

Nach Angaben des Unternehmens werde direkt nach dem Verlassen die Kunden-ID wieder gelöscht. Auch auf die Verarbeitung biometrischer Daten verzichte man – Gesichtsdaten, die mit 475 Kameras in der Filiale erfasst werden, würden herausgefiltert. Auch verarbeite man keine Augenscans und Fingerabdrücke.

Im Gegensatz zu der im Januar von Aldi Süd eröffneten englischen Aldi "Shop & Go"-Filiale, in der man die Technik des kalifornischen Unternehmens Alfi nutzt, setzt man bei Aldi Nord in der niederländischen Filiale auf das israelischen Technologieunternehmen Trigo. Auf denselben Hersteller setzt auch der hybride Rewe "Pick & Go"-Markt in Köln. Angekündigt wurde der Utrechter Aldi "Shop & Go" für Anfang des Jahres bereits im Oktober des vergangenen Jahres.

Das selbstlernende System von Trigo wurde vor der Eröffnung monatelang von Aldi-Mitarbeitern in Utrecht getestet, heißt es in der Pressemitteilung. Das System soll sich demnach im Laufe der Zeit ständig selbst verbessern und effizienter werden.

Für Utrecht habe sich das Unternehmen entschieden, da in den Niederlanden Bargeld auf dem Rückzug sei und Selbstbedienungssupermärkte weitverbreitet. In der Stadt gebe es aufgrund der Universität zudem ein junges Publikum und im Allgemeinen hätten die Niederländer eine Affinität zu Digitalisierung und Technologie, so Jan Oostvogels, CEO der ALDI Holding B.V. in den Niederlanden.

Auch in Deutschland könnte das System in Zukunft zum Einsatz kommen – Ziel sei es nicht, Personal einzusparen, die Mitarbeiter seien für andere Aufgaben notwendig, erklärt Aldi

(bme)