App Store: Apple führt Aufräumaktion durch

Besonders alte Programme müssen innerhalb von 30 Tagen aktualisiert werden, da sie sonst entfernt werden, kündigt der Konzern betroffenen Entwicklern an.

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(Bild: IB Photography/Shutterstock.com)

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Apple plant eine größere Aufräumaktion im App Store. Laut einer E-Mail, die zum Wochenende an zahlreiche Developer ging, müssen Programme, die "eine signifikante Zeit lang" nicht aktualisiert wurden, mit einer Entfernung aus dem Angebot rechnen, sollten diese nicht bald ein Update erhalten. Die dafür eingeräumte Zeit ist erstaunlich kurz.

Insgesamt 30 Tage haben die betroffenen Entwickler, so Apple in dem Schreiben, das dem IT-Blog The Verge vorliegt, nur. In dieser Periode muss eine Aktualisierung dem App Review des Konzerns eingereicht werden. "Wird kein Update in 30 Tagen übermittelt, wird die App vom Verkauf entfernt", so Apple lapidar. Wie üblich gilt das allerdings nur für Neukäufe; die App wird nicht etwa von den Geräten der Downloader gelöscht.

Betroffen sind offenbar Apps, die mehr als zwei Jahre lang nicht aktualisiert wurden, wie eine Gaming-Firma mitteilte, die von der Maßnahme tangiert ist. "Das ist nicht cool. Es gibt Konsolenspiele von 2000, die noch verkauft werden." Die Maßnahme sei Teil von Apples "App-Verbesserungssystem" und es handele sich um eine "unfaire Barriere für Indie-Entwickler".

Apple hatte schon in der Vergangenheit solche Löschaktionen durchgeführt. Der Konzern begründet sie damit, dass man keine Apps mehr anbieten will, die veraltet sind, nicht mehr wie erwünscht funktionieren oder den aktuellen App-Store-Regeln widersprechen.

Offenbar geht Apple allerdings nicht immer konsequent oder bei allen Programmen so vor. So existieren laut des App-Store-Kritikers Kosta Eleftheriou, der Apple selbst bereits verklagt hat, noch Titel, die zuletzt 2015 ein Update erhielten – offenbar nur, weil sie einst sehr populär waren. Maßnahmen gegen "Abandonware" gibt es auch bei Google und seinem Play Store – hier schaut der Suchriese auf den API-Level, die von Apps angesprochen werden. Aktuell müssen solche der letzten zwei Jahre verwendet werden, sonst droht bis zum 1. November 2022 eine Entfernung. Ob Apple jeweils mit sich reden lässt oder das Verfahren strikt durchzieht, bleibt unklar – betroffene Nutzer sollten das App-Store-Team zumindest zu kontaktieren versuchen oder erwägen, zumindest ein kleineres Update ihrer App vorzunehmen.

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(bsc)