Nacktbildscanner für iPhone und Mac: Was Apple in Deutschland plant

Mit iOS 17 und macOS 14 lassen sich anzügliche Fotos und Videos lokal wegfiltern. Das Feature gab es zuvor nur bei Minderjährigen, wo es bald default wird.

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Kommunikationssicherheit in der Praxis

Kommunikationssicherheit in der Praxis: Hier in Nachrichten-App und bei AirDrop.

(Bild: Apple)

Lesezeit: 2 Min.

Apple baut seine sogenannte Kommunikationssicherheit für iPhone, iPad und Mac deutlich aus. Der lokale Nacktbildscanner wird künftig standardmäßig für alle Kinder und Jugendlichen bis 16 Jahre aktiv sein, sofern sie in einer Familienfreigabegruppe sind. Zudem können auch Erwachsene auf Wunsch die Funktion aktivieren und sie ist für deutlich mehr Betriebssystemteile sowie Third-Party-Apps aktiv, sofern diese Apples API nutzen.

Die Funktionserweiterung des auf Englisch "Communication Safety" genannten Features betrifft iOS 17, iPadOS 17 und macOS 14, die im Herbst erwartet werden. Bislang mussten Eltern die Funktion noch händisch aktiv schalten und sie funktionierte auch nur in der Nachrichten-App. Nun ist Apple der Meinung, dass die Funktion im Rahmen von Familien am besten standardmäßig aktiv ist. In der Praxis heißt dies, dass entdeckte Nacktaufnahmen zunächst einmal ausgeblendet (Unschärfefilter) werden. Es gibt außerdem eine Warnung des Nachwuchses mit Hilfsangeboten.

Als zusätzliche Vorsichtsmaßnahme hat das Kind laut Apple die Möglichkeit, eine Nachricht über das Foto an einen Erwachsenen zu senden, dem es vertraut. Ist das Kind unter 13 Jahre alt, wird es schon bislang in der Nachrichten-App aufgefordert, eine Konversation mit einem Elternteil oder Erziehungsberechtigten zu starten – das dürfte künftig in allen Systembereichen der Fall sein.

Communication Safety umfasst mit Erscheinen der neuen Systeme erstmals auch die Kontrolle von Videos. Außerdem geht der Schutz deutlich über die Nachrichten-App hinaus und "umfasst auch Inhalte, die über den systemweiten Foto-Picker und Apps von Drittanbietern gesendet und empfangen werden", zudem sind die AirDrop-Funktion plus die neuen sogenannten Kontaktposter und FaceTime-Videonachrichten enthalten. Die Filterung erfolgt dabei stets lokal auf dem Gerät mittels entsprechender KI-Modelle, Apple selbst soll nichts über die Inhalte erfahren.

Erstmals ist die Kommunikationssicherheit auch für Erwachsene aktivierbar. Laut Apple habe es eine entsprechende Nachfrage bei dem Konzern gegeben. Wer sich vor Nacktbildern schützen will, muss dazu in den Systemeinstellungen einen entsprechenden Schalter umlegen. "Mit Warnungen vor sensiblen Inhalten können sich erwachsene Nutzer:innen vor Nacktbildern und -videos schützen, die sie über AirDrop, eine FaceTime Videonachricht oder ein Kontaktposter in der Telefon-App erhalten", schreibt der Konzern dazu.

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(bsc)