Banksanktionen: App Store in Russland quasi dicht

Das Kaufen und Abonnieren von Inhalten ist einem Bericht zufolge in der Russischen Föderation kaputt. Auch iTunes und sogar Gutscheinkarten sind wohl betroffen.

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(Bild: IB Photography/Shutterstock.com)

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Nach Forderungen der ukrainischen Staatsführung, den App Store in Russland aufgrund des Angriffskrieges der Russischen Föderation einzustellen, hat Apple nun offenbar teilweise reagiert. Wie das lokale Apple-Blog iPhones.ru meldet, können russische Staatsbürger seit dieser Woche den Online-Laden für iOS-, iPadOS-, macOS-, tvOS- und watchOS-Software nur noch eingeschränkt nutzen: Apple erlaubt keine Zahlungen mehr. Gleiches gilt für iTunes und andere Inhalteangebote, die Geld kosten. Künftig ist nur noch die Verwendung kostenloser Apps möglich – weder Bezahl-Apps noch Abos noch In-App-Zahlungen sind offenbar möglich.

Es ist unklar, ob tatsächlich Apple hier tätig wurde oder es sich um direkte Auswirkungen von Banksanktionen handelt, die gegen Russland ausgesprochen worden waren. So hatten Visa und Mastercard den Betrieb in dem Land in Reaktion auf die Ukraine-Invasion eingestellt, genauso wie American Express. Das heißt allerdings nicht, dass die Karten inländisch nicht mehr verwendet werden könnten, stattdessen ist die Nutzung für Zahlungen im (beziehungsweise an das) Ausland verunmöglicht.

Allerdings sind bei Apple nun laut dem Bericht auch lokale Bankkarten zur Geldbefüllung des Apple-ID-Kontos gesperrt. Zudem soll sogar die Verwendung von iTunes-Gutscheinkarten, die man in Ladengeschäften und online teils mit Rabatt erwerben kann, von Apple blockiert worden sein – ein Schritt, den nur der Konzern selbst treffen kann.

Der Schritt folgt auf die Einstellung des Hardware-Verkaufs in Russland (inklusive einem Vertriebsstopp an Reseller) und dem Stopp des Werbegeschäfts in dem Land. Apple hatte auch russische Staatsmedien, denen Propaganda-Kampagnen vorgeworfen werden, aus dem App Store entfernt.

Zu Beginn des Krieges Ende Februar hatte der ukrainische Digitalminister sich direkt an Tim Cook gewandt, um ihn zu bitten, den Hardware-Verkauf sowie die digitalen Apple-Dienste in der Russischen Föderation einzustellen. Letzteres ist noch nicht erfolgt – bis auf die in diesem Beitrag berichteten Maßnahmen. In Apple Maps hat der Konzern unterdessen die Krim wieder der Ukraine zugeschlagen.

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(bsc)