Der italienische Mokka: Alfa Romeo Milano kommt als Elektroauto oder Hybrid

Als erstes E-Auto bringt Alfa Romeo ein kompaktes SUV heraus. Es basiert auf der Technik des Opel Mokka und soll später einen kräftigeren Antrieb bekommen.

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(Bild: Stellantis)

Update
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Mit dem Alfa Romeo Milano bringt Stellantis ein kompaktes SUV auf Basis seiner Kleinwagen-Plattform heraus. Es ist das erste Modell in diesem Format bei Alfa Romeo und gleichzeitig Premiere für das erste Elektroauto der Traditionsmarke.

Das 4,17 Meter lange, 1,78 Meter breite und 1,50 m hohe Kompakt-SUV basiert auf dem Technik-Baukasten, der unter anderem Basis für Citroën DS3 oder Opel Mokka ist. Das macht den Alfa gewissermaßen zum italienischen Mokka. Es bietet unter anderem 400 Liter Kofferraumvolumen plus Frunk, einen KI-gestützten Sprachassistenten für die Bedienung sowie teilautomatisiertes Fahren auf SAE-Level 2.

Als Elektroauto bekommt er den gleichen 115 kW leistenden Frontantrieb mit dem seit Herbst 2022 ebenfalls konzernweit bewährten 54 kWh-Akku. Für den Alfa Romeo Milano "Elettrica 240" wird damit eine Reichweite nach der WLTP-Norm von 410 Kilometern angegeben, die Ladeleistung mit 100 kW.

Alfa Romeo Milano (5 Bilder)

Einige typische Alfa-Gestaltungselemente wurden wiederbelebt, etwa der versteckte hintere Türgriff.
(Bild: Alfa Romeo)

Dieser Speicher ist in anderen Autos, etwa dem Opel Corsa, auch mit Wärmepumpe erhältlich. Nicht allerdings mit der Möglichkeit, die Batterie damit vorzutemperieren. Sollte dies – wie Alfa ganz unten im Pressetext schreibt – im Alfa Romeo Milano möglich sein, schließen wir daraus, dass eine andere Akkutechnik eingesetzt wird, zufällig mit den gleichen 54 kWh wie bisher. Da es sich bei einer Vortemperierung um einen handfesten Kundenvorteil handeln würde, wir dieser Ankündigung aber wegen der identischen Plattform und der gleichen Energieinhalte für die Batterie nicht trauen, haben wir noch einmal bei Alfa nachgefragt. Sobald wir eine Antwort bekommen, werden wir Sie an dieser Stelle mit einem Update darüber informieren.

Update

Die Nachfrage bei der Presseabteilung hat unsere Vermutung inzwischen bestätigt. Wir erhielten die Antwort: "Italien entwickelt daran und lässt uns wissen, wann dies verfügbar ist." Eine neue Batterietechnologie sei "in Planung". Zusätzlich erhielten wir die Information, die Batterie sei "Second-Life-fähig".

Alfa Romeo Milano (4 Bilder)

Die Einrichtung wirkt dezent, auch wegen des eigentlich zu tief angebrachten Infotainmentbildschirms.
(Bild: Alfa Romeo)

Als Mildhybrid bekommt der Milano einen 1,2-Liter-Dreizylinder mit 100 kW in Verbindung mit einer 21-kW-E-Maschine im Doppelkupplungsgetriebe und einer 48-Volt-Zwischenablage für den Strom. Im Stadtverkehr genügt dieser für einen streckenweise alleinigen Vortrieb dieses als "Ibrida" ("Hybrid") bezeichneten Modells.

Später soll noch ein 176 kW leistender batterieelektrischer Antrieb ins Angebot aufgenommen werden. Stimmigerweise hat man für dieses Modell den Beinamen "Veloce" ("schnell") vorgesehen. Es soll ein Sportfahrwerk mit Tieferlegung um 25 Millimeter, verstärkte Stabilisatoren an Vorder- und Hinterachse, eine Sportbremsanlage mit Vierkolben-Monobloc-Sätteln und 380 Millimeter großen Bremsscheiben an der Vorderachse, ein mechanisches Torsen-Sperrdifferenzial sowie Reifen im 20-Zoll-Format bekommen.

Der Alfa Romeo Milano soll ab Sommer verkauft werden. Preise hat Stellantis bisher nicht genannt. Als Anhaltspunkt könnte der baugleiche Opel Mokka dienen, er kostet mindestens 26.550 Euro. Die Autos sollen im Stellantis-Werk Tychy, Polen, gefertigt werden. Damit wäre der Alfa Romeo Milano nicht nur Alfas erstes Elektroauto, sondern auch das erste seit 1910, das nicht in Italien produziert wird.

(fpi)