Satelliten-Internet: Amazons erste Prototypen sind im All

Mit KuiperSat-1 und KuiperSat-2 wurden die ersten beiden Satelliten von Amazons Projekt für ein Satelliten-Internet testweise ins All gebracht.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 41 Kommentare lesen

(Bild: Amazon)

Lesezeit: 2 Min.

Amazon hat die ersten Test-Satelliten für sein geplantes System Project Kuiper zur Internet-Versorgung erfolgreich ins All gebracht. Sie sind an Bord einer Rakete des Typs Atlas V gestartet und wurden in einer Höhe von 500 km über der Erde ausgesetzt.

Das Satelliten-Netz soll mit dem ähnlich funktionierenden Dienst Starlink von Elon Musks Weltraumfirma SpaceX konkurrieren. Die Satelliten KuiperSat-1 und KuiperSat-2 hätten nach dem Start in Florida planmäßig mit der Bodenstation Kontakt aufgenommen, teilte Amazon am Wochenende mit.

Amazon will in den kommenden Jahren gut 3200 Satelliten bauen und ins All bringen. Die Breitband-Internetversorgung aus dem All soll Versorgungslücken schließen. Der Dienst ist zum Beispiel für Telekommunikationsfirmen interessant, die in entlegenen oder dünn besiedelten Gebieten keine teure Infrastruktur aufbauen wollen.

Anfang 2024 will Amazon die ersten regulären Kuiper-Satelliten ins All bringen und Ende des Jahres den Betrieb für erste Testkunden beginnen. Der allgemeine Dienst soll 2026 in Betrieb gehen. Die beiden Test-Satelliten sollen nach Abschluss der Versuche in der Erdatmosphäre verglühen.

Kuiper ist kein Projekt von Jeff Bezos' Raumfahrtunternehmen Blue Origin. Vielmehr gehört es zu derselben Amazon-Abteilung wie Geräte und Dienste wie Kindle, Echo, Fire TV und Ring und ist in Redmond angesiedelt, dort arbeiten etwa 1000 Menschen. Die Entwicklung von Kuiper begann dort 2018, 2020 bekam Amazon von der US-Regulierungsbehörde FCC die Erlaubnis, Satelliten-Internet zu betreiben.

Musks Starlink wird auch von der Ukraine genutzt, wo die russischen Truppen in ihrem Angriffskrieg gezielt die Telekommunikationsnetze beschädigten. Allerdings sagte der Musk jüngst, dass er einen ukrainischen Angriff auf die russische Schwarzmeerflotte verhindert habe, weil er sich weigerte, die Starlink-Abdeckung in dem Gebiet zu aktivieren.

(anw)