Die USB-C-Buchse des Raspi 4 ist weit mehr als nur ein Stromanschluss, auch die USB-2.0-Datenpins sind belegt und erlauben es, den Mini-Rechner als USB-Peripheriegerät etwa an PCs zu nutzen. Dabei kann der Raspi von Tastatur über Massenspeicher bis hin zu Netzwerkadapter eine ganze Reihe USB-Geräte emulieren, auch gleichzeitig.
Doch die Netzwerkemulation ist tückisch, für den Betrieb an Windows-Rechnern musste man den Raspi bislang eigens als Microsoft-kompatiblen RNDIS-Netzwerkadapter konfigurieren, während man für Linux und macOS die Konfiguration für den betriebssystemunabhängigen ECM-Modus (Ethernet Control Model) des USB Implementers Forum (USB-IF) benutzt.
Indem Sie den Raspi als Android-Gerät tarnen und unter Windows einen Android-Treiber von Samsung installieren, können Sie dieselbe USB-Konfiguration für alle Clients verwenden. Das ist besonders für die Entwicklung von Appliances auf Basis des Raspberry Pi interessant, also von Geräten für einen bestimmten Anwendungsfall. Ein Beispiel dafür ist das VPiN-Projekt aus "Raspi 4 als mobiles VPN-Dongle einrichten und einsetzen", bei dem der Raspberry Pi 4 als kompakter VPN-Router ins Firmennetz arbeitet. Dort haben wir die in diesem Artikel beschriebene Technik bereits genutzt, ohne sie näher zu erklären.
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