DeepL: So funktioniert die Übersetzung

Sie sind über den Online-Übersetzer DeepL gestolpert und möchten gern wissen, wie er funktioniert? Wir erklären es Ihnen.

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Wenn es ums Online-Übersetzen geht, denken viele Menschen als erstes an Google Translate. Doch seit 2017 gibt es eine ernstzunehmende Alternative dazu: DeepL. Was genau hinter diesem maschinellen Übersetzer steckt und wie er funktioniert, erfahren Sie in diesem Beitrag.

Sehr lange waren Online-Übersetzungen eher lustig als hilfreich. Das hat sich mittlerweile gebessert, auch der Google Übersetzer liefert für den Alltag akzeptable Ergebnisse. Doch es gibt eine ernstzunehmende Alternative zu Google, die sogar aus Deutschland kommt: DeepL. Die DeepL GmbH hieß früher Linguee, verantwortet auch das gleichnamige Online-Wörterbuch und sitzt in Köln. 2017 veröffentlichte sie den DeepL Translator, einen kostenlosen Online-Übersetzer.

Schon die erste Version des DeepL Translators übersetzte zwischen Englisch, Deutsch, Französisch, Spanisch, Italienisch, Polnisch und Niederländisch. Mittlerweile kann das Programm zwischen 24 verschiedenen Sprachen übersetzen. Seit 2018 gibt es zusätzlich zu der kostenlosen Version den Dienst DeepL Pro. Dieser kann zum Beispiel in Übersetzungssoftware integriert und per Programmierschnittstelle in Apps eingebunden werden. Sie können mit den verschiedenen Pro-Versionen auch längere Texte übersetzen.

Außerdem gibt es DeepL-Apps für Windows und macOS, seit diesem Jahr gibt es DeepL auch für iOS. Die Apps werden in das jeweilige Betriebssystem integriert, sodass Sie damit in allen Anwendungen übersetzen können. In Windows beispielsweise müssen Sie dafür nur den gewünschten Text markieren und zweimal [Strg] + [C] drücken – schon öffnet sich DeepL und liefert die Übersetzung.

Der maschinelle Online-Übersetzer DeepL basiert auf neuronalen Netzen. Mit deren Hilfe kann eine Künstliche Intelligenz lernen: Sie wird mit einer großen Datenmenge trainiert und lernt nach und nach, richtige Schlüsse zu ziehen – im Fall von DeepL also, sich für die richtige Übersetzung zu entscheiden. Nach der Trainingsphase optimieren sich neuronale Netze stetig selbst. Dieses sogenannte Deep Learning wird zum Beispiel auch für Deepfakes eingesetzt.

Für die ständige Selbstoptimierung nutzen die neuronalen Netze die Texte, die mit DeepL übersetzt werden. Dessen müssen Sie sich bewusst sein! Geben Sie also keine vertraulichen Informationen in den Übersetzer ein (dasselbe gilt für Google Translate und andere freie Übersetzer). Da DeepL mithilfe der neuronalen Netze sehr gute Übersetzungsergebnisse erzielt, auch hinsichtlich Stil und Grammatik, wird das Programm mittlerweile oft als Hilfe bei der professionellen Übersetzung eingesetzt.

Um den Übersetzer im Browser zu nutzen, rufen Sie die Webseite von DeepL auf. Dort können Sie entweder direkt ein Wort, einen Satz oder einen Text eingeben oder auch ein PDF- oder Word-Dokument in das Feld ziehen, um es zu übersetzen. In der kostenlosen Version sind maximal 5000 Zeichen erlaubt. Die jeweilige Sprache wird automatisch erkannt, Sie können Ausgangs- und Zielsprache aber auch einstellen.

Rechts oben können Sie außerdem auswählen, welche Anrede genutzt werden soll (formell oder informell). Dort finden Sie außerdem ein Glossar, in dem Sie eine gewünschte Übersetzung für bestimmte Wörter oder Phrasen eingeben können. In der Pro-Version können Sie hier unbegrenzt Einträge vornehmen.

Im DeepL Translator können Sie oben rechts einstellen, welche Anrede genutzt werden soll.
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(gref)