Linux: Festplatte formatieren

Festplatten formatieren Sie unter Linux fast immer auf dieselbe Art und Weise, wahlweise grafisch oder im Terminal.

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Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Anna Kalinowsky

Festplatten können Sie unter Linux mit den unterschiedlichsten Tools formatieren. Wir stellen Ihnen im Folgenden zwei Möglichkeiten vor: So kommen Sie mit dem Terminal und Gparted am einfachsten ans Ziel.

Gparted ist unter Linux der Quasi-Standard für das Partitionieren von Festplatten. Und somit beherrscht es natürlich auch das Formatieren. Gparted ist bei vielen Distributionen bereits vorinstalliert und lässt sich ansonsten über den Befehl "sudo apt-get install gparted" beziehungsweise über das jeweilige Software-Center installieren. Nachdem Sie das Programm gestartet haben, müssen Sie zunächst die richtige Festplatte auswählen. Die Auswahl finden Sie oben rechts in der Ecke. Unter Linux werden Laufwerke standardmäßig mit sda, sdb und so weiter bezeichnet. Der hintere Buchstabe zählt die Laufwerke schlicht und ergreifend durch.

Wenn es sich um einen ganz neuen Datenträger handelt, müssen Sie zunächst eine Partition anlegen. Eine genaue Anleitung zum Partitionieren von Festplatten unter Linux finden Sie hier. Die Kurzversion: Rufen Sie das Kontextmenü des einzigen Eintrags der Festplatte ("nicht zugeteilt") auf und wählen Sie hier "Neu", um eine Partition zu erstellen. Und im folgenden Dialogfeld taucht auch gleich der Punkt "Dateisystem" auf: Hier wählen Sie das passende System, mit dem die Partition formatiert werden soll. Für ein Linux-internes Laufwerk wird das häufig EXT4 sein, für Laufwerke, die auch an Windows-Rechnern laufen sollen eher FAT32.

Partitionieren und Formatieren erfolgt in einem Schritt.

Noch einfacher geht es, wenn alte, bereits partitionierte Datenträger neu formatiert werden sollen. In diesem Fall finden Sie in der Hauptansicht von Gparted Einträge für jede einzelne Partition und können diese direkt über das Kontextmenü mit dem gewünschten Dateisystem formatieren lassen. Übrigens: Natürlich können Sie mit Gparted auch externe Datenträger wie USB-Sticks verarbeiten.

Bereits vorhandene Partitionen lassen sich direkt aus dem Kontextmenü heraus formatieren.

Selbstverständlich lässt sich auch im Terminal ganz einfach formatieren. Das Prozedere ist zweigeteilt: Zunächst lassen Sie alle Laufwerke und deren Partitionen auflisten, um die korrekte Bezeichnung zu finden. Anschließend folgt das Formatieren. Öffnen Sie also einen Terminal und listen Sie die Partitionen mit dem Befehl "sudo fdisk -l". Hier finden Sie nun dieselbe Notation wie bereits in Gparted: Die Systempartition ist in der Regel "sda", eine zweite Festplatte startet als "sdb". Hier sehen Sie auch die einzelnen Partitionen, die wiedereum durchgezählt werden, also sda1, sda2 und so weiter.

Angenommen, die zweite Festplatte ist mit nur einer großen Partition belegt und Sie wollen diese mit "EXT4" formatieren, so verwenden Sie den Befehl "mkfs.ext4 /dev/sdb1". mkfs steht für "Make Filesystem", das gewünschte Dateisystem wird schlicht per Punkt angehängt. Und da unter Linux alles, auch Partitionen, als Dateien behandelt werden, folgt danach schlicht der Pfad zur Partition "sdb1", zu finden im Standardordner "dev". Wenn Sie wissen wollen, welche Dateisysteme noch verfügbar sind und wie diese genau geschrieben werden, rufen Sie einfach die Hilfe mit dem üblichen "man mkfs" auf.

Nicht hübsch, aber sehr schnell und einfach: Formatieren im Terminal.
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(anka)