Abarth 500C: Unterwegs im 140-PS-Mini

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Gut abgestimmt

Über grobe Unebenheiten hoppelt der Abarth 500C recht hart, aber insgesamt wirkt das Fahrwerk ausgewogen und kommt mit kleinen Unebenheiten und Schlaglöchern gut zurecht. Das hier kein Sänfte unterwegs ist, dürfte Interessenten schon vor dem Kauf klar sein. In schnellen Kurven dann die Überraschung: Es ist kaum eine Tendenz zum Untersteuern auszumachen. Der Wagen liegt vollkommen gelassen in der Kurve und bleibt auch bei hohen Geschwindigkeiten gutmütig. Ein Grund dafür ist das TTC (Torque Transfer Control). Diese elektronische Differenzialsperre stellt eine erweiterte Funktion des ESP dar und verbessert über eine optimierte Momentenverteilung an die Antriebsräder das Kurvenverhalten. Die Lenkung tut ein Übriges, um den Wagen mit seinen 2,30 Meter Radstand so richtig schön handlich wirken zu lassen. Die Bremsen reichen auch für den Handlingkurs mit seinen unzähligen Kurven – allerdings wird das Pedalgefühl nach extremer Dauerbelastung etwas weich. Eine derart intensive Beanspruchung wird das Verzögerungssystem im Alltag aber kaum über sich ergehen lassen müssen.

Sporttaste für mehr Ladedruck

Unter der rundlichen Haube des Abarth 500C arbeitet eine 1.4-T-Jet-Maschine mit 140 PS. Das Drehmoment von 206 Nm liegt im Sport-Modus bei 2000 U/min an. Damit macht der Vierzylinder-Turbo-Motor aus dem Cabrio mehr als einen Stadtflitzer: In 8,1 Sekunden geht es von null auf 100 km/h, Höchstgeschwindigkeit ist bei 205 km/h erreicht. Der durch eine Taste in der Mittelkonsole aktivierte Sport-Modus beeinflusst nicht nur die Lenkung und die Kennlinie des Motorsteuer-Gerätes, auch der Ladedruck wird erhöht. Im Schnitt soll er mit 6,5 l/100 km auskommen. Doch klar ist: Wer ihm die Sporen gibt, kommt damit nicht hin. Mit gut einer Tonne Lebendgewicht ist der Abarth 500C leicht – was sich beim Beschleunigen bemerkbar macht. Der Kleine hängt bissig am Gas. Dabei klingt er verhalten kernig.

Automatisiertes Schaltgetriebe

Als Schaltung kommt das Abarth Competizione genannte Fünfgang-Schaltgetriebe mit elektrohydraulischer Steuerung zum Einsatz. Hierbei wird der manuell zu bedienende Schalthebel durch eine TCU (Transmission Control Unit) ersetzt. In der Praxis geben sich die Schaltvorgänge gewöhnungsbedürftig: Wie beim Smart Fortwo kommt es zum spürbaren Nicken des Fahrzeugs, sobald ein Gang gewechselt wird. Dies lässt sich, ebenfalls wie beim Smart, durch einen geübten Gasfuß vermeiden: Wer kurz vor dem Schaltvorgang den Fuß vom Gas nimmt, kommt ohne Nicken durch den Verkehr. Für dynamischen Rennspaß sorgen die Schaltpaddles, wobei auch diese geübt eingesetzt werden wollen, wenn die Gangwechsel geschmeidig ablaufen sollen. (imp)