Videospiele: ROM-Hacks vorgestellt und ausprobiert

Retrofans verändern klassische Videospiele, um sie besser zu machen. Wir zeigen, welche Arten von ROM-Hacks es gibt und stellen einige Modifikationen vor.

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Inhaltsverzeichnis

ROM-Hacks sind überarbeitete Retro-Konsolenspiele für unter anderem Nintendos Game Boy und Segas Mega Drive. Darin tauschen Hobbyentwickler etwa Grafiken aus, übersetzen Texte oder passen bestimmte Parameter für eine bessere Spielbarkeit an. Die editierten Titel laufen mit Software-Emulatoren auf PCs und in vielen Fällen per Flashcart auch auf den Original-Konsolen. Die Community ist sehr aktiv: Allein auf der Website Romhacking.net gibt es derzeit über 7500 Einträge an ROM-Hacks.

Besonders verbreitet sind Fanübersetzungen von Titeln, die ausschließlich in japanischer Sprache erschienen sind. Etwa das der Rollenspielserie "Final Fantasy" ähnliche textlastige "Shinsetsu Samurai Spirits Bushidō Retsuden" (Samurai Showdown RPG) für das Neo Geo CD ist in der Originalfassung hierzulande aufgrund von Verständigungsproblemen unspielbar. Der Hobbyübersetzer mit dem Pseudonym MoriyaMug gibt an, seit 16 Jahren in seiner Freizeit an dem Projekt zu arbeiten. Zwischenzeitlich sind Teile davon einem Festplattencrash zum Opfer gefallen. Nun befindet er sich eigenen Angaben zufolge in der Endphase.

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Bei den Moddern ist auch das Kolorieren von Game-Boy-Spielen (GB) beliebt, die auf dem Handheld technisch bedingt in schwarzweiß dargestellt werden. Sie färben Titel ein und machen daraus Game-Boy-Color-Spiele (GBC). Ein Vorzeigebeispiel ist "Kirby's Dream Land 2 DX". Der Entwickler gibt an, unter anderem alle Hintergründe und Sprites koloriert zu haben. Doch er hat das Spiel nicht nur hübscher gemacht, sondern auch die Spielbarkeit verbessert: Damit der Titel flüssiger läuft, nutzt er den Double-Speed-Modus des GBC. Außerdem hat er einige Animationen angepasst und sanftere Überblendeffekte realisiert. Das folgende Bild zeigt, dass sich das Ergebnis wirklich sehen lassen kann.